Schule 2.0 – in Oberurff seit fünf Jahren Alltag
Fünf Jahre Weblog – mit Video-Bericht über die Weblog AG
David, seit Kurzem in der AG. (*)
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gründlich, heißt es im Volksmund. Nicht immer ist am Anfang einer Sache klar, wie das Mahlen ausgeht. Wird etwas zermahlen oder befördert? CJD-UPDATE, das Weblog und Online-Magazin der Christophorusschule Oberurff, scheint dem lieben Gott offenbar zu behagen. Denn in den fünf Jahren, seit der erste Artikel am 19. Mai 2005 online gestellt wurde, ist SCHULE 2.0, in Anlehnung an WEB 2.0, in Oberurff zum selbstverständlichen Alltag geworden – in der Region und darüber hinaus.
Schule 2.0 macht Sinn
Wenn Schüler berichten, dass ihre Oma täglich ins Weblog „gehen“ würde, um interessiert zu schauen, was in der Schule des Enkels so läuft, dann kann man sicher sein – Schule 2.0 macht Sinn, die Mühe der Beteiligten und die Kosten für die Schule haben sich gelohnt. Hinzu kommt, dass das Stöbern im schuleigenen Online-Magazin inzwischen sogar einen Unterhaltungswert hat. Dafür sorgen
- über 1.100 Artikel
- ca. 10.000 Fotos
- knapp 1.000 Kommentare
- mehr als 400 registrierte Leser
Die Mehrheit der Besucher, etwa zwei Drittel, stammt aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet der Schule, also den beiden nordhessischen Landkreisen Schwalm-Eder (HR) und Korbach (KB). Der aktuelle Traffic, ein gängiges Maß für das öffentliche Interesse eines Online-Angebotes:
- 2.500 bis 3.000 Besucher an Schultagen
- um die 1.000 Besucher an Sonn-, Feier- und Ferientagen
Seit kurzem ist CJD-UPDATE auch ein „CJD Oberurff TV“ angeschlossen. Mit einem semiprofessionellen Camcorder übt sich die Online-Redaktion im Video-Journalismus. Die Ergebnisse werden auf dem Youtube-Kanal cjdupdate gesammelt und redaktionell in Weblog-Artikel eingebunden.
Fünf Jahre CJD-UPDATE und Weblog AG – Schüler stellen sich vor
In der Weblog AG geht es NICHT um isoliertes Beschäftigen mit schicker Technik. Technik ist ausdrücklich zweitrangig. Es geht um Konzeption und Gestaltung von Inhalten von journalistischen Produkten. Eine Anforderung vor der lokale mittelständische Unternehmen und globale Großkonzerne gleichermaßen stehen. Doch Mitarbeiter mit nachhaltiger Medienkompetenz sind rar. Daher ist neben der Außenpräsentation von CJD und Christophorusschule das praktische journalistische TUN durch Schüler oberstes Ziel von Online-Redaktion und angeschlossener Weblog AG.
Schüler haben die Chance sich auszuprobieren
Die Weblog AG ist der organisatorische Rahmen, in dem interessierte Schüler ohne Leistungsdruck ihre Talente ausprobieren und der Öffentlichkeit präsentieren können. Das Vermeiden von Leistungsdruck schließt dabei zielgerichtetes Tun nicht aus. Schüler haben die Chance sich auszuprobieren, auch wenn nur wenig Output dabei herauskommt. Werden jedoch Aufgaben festgelegt – Reportagen, Videos, Fotos, Zeichnungen – gehören verbindliche Terminabsprachen, detaillierte Konzepterstellung und präzise Nachbereitung von Manuskripten zum „Geschäft“ der Junior-Redakteure, die dafür teils erheblich ihre Freizeit investieren.
Freie Mitarbeiterinnen: Jana1 …
… und Theresa2. (*)
Am Ende allen Mühens steht ein möglichst hohes Ranking des eigenen Namens und der eigenen Arbeiten bei Google. Wenn die eigene schöpferische Leistung öffentlich präsentiert wird, freut das nicht nur Freunde und Familie. Bei späteren Bewerbungen werden die Schüler in Sachen Medienkompetenz ihre Mitbewerber haushoch hinter sich lassen. Blogs und Foren von Schulen gibt es wie Sand am Meer. Doch der stetige Betrieb eines journalistischen Mediums ist eher Seltenheit – deutschlandweit.
Bei aller Zielorientierung – wer einmal in der Woche für anderthalb Stunden in der Weblog AG sitzt und in seiner Freizeit oft lange mit Schreiben oder Konzipieren beschäftigt ist, will auch Spaß dabei haben. Den haben die Schüler offenbar. Manche werden sogar „freie Mitarbeiter“, etwa dann, wenn sie aus terminlichen Gründen nicht an den wöchentlichen Redaktionssitzungen teilnehmen können.
Verantwortlicher Redakteur: Andreas Bubrowski (Online-Journalist, Absolvent Journalistenakademie Dr. Hooffacker & Partner , München), Schlussredaktion: Katharina von Urff, Lehrerin für Deutsch und Geschichte
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
Kommentare