Trierfahrt 2010 – ein kulturelles Erlebnis in Wort und Bild
Von Frederik Amrhein (Jahrgangsstufe 12)
Am Morgen des 15. April 2010, einem Donnerstag, ging es mit drei Kleinbussen Richtung Trier. An Bord 22 Schüler und drei Lehrer. Nach vierstündiger Fahrt, eine Umleitung hemmte den Verkehrsfluss, kam der Tross gegen 13.00 Uhr in der ältesten Stadt Deutschlands an. Nach Beziehen der Zimmer und Betten, was schon für einige, vor allem männliche Vertreter, kleinere Probleme darstellte, ging es los.
Germany’s next Lateinschülerin? „Posing“ im Kreuzgang des Trierer Doms. Foto: privat
Von unserer zentral gelegenen Herberge „Warsberger-Hof“ führte der Weg, in zwei Gruppen aufgeteilt, in Richtung Innenstadt. Man schaute sich Sehenswürdigkeiten wie den Frankenturm, das Karl-Marx-Haus, der Geburtsort des berühmten Philosophen und Gesellschaftstheoretikers, den Marktplatz mit seinen umliegenden Häusern und dem Petribrunnen, das Kurfürstenpalais mit Park, die Konstantinische Palastaula, welche durch ihre Größe so manchen Schüler verblüffte, und die Kirche St. Gangolf an.
Gruppenfoto vor Porta Nigra. Foto: privat
Des Weiteren wurden die Römerbrücke, welche 17 v. Chr. erbaut wurde und somit die älteste Brücke Deutschlands ist, die Barbarathermen und das noch gut erhaltene Amphitheater besichtigt. Dort trafen wir auf den wohl vielen „ehemaligen Trierfahrern“ bekannten Dieter Hechler. Mit ihm wurde eine unplanmäßige Wanderung durch die Weinberge Triers unternommen. Auch wenn einige, sowohl Schüler als auch Lehrer, die „Strapazen“ leid waren, wurden diese spätestens beim herrlichen Blick über die Augusta Treverorum vergessen. Während dieses Marsches erfuhr man viel über Weinbau und Stadtgeschichte. Die Erzählungen lockerte unser Führer durch kleine Anekdoten auf und gestalte sie damit anschaulich. So lang auf den Beinen strengt natürlich an, wieder in der Herberge angekommen, war also erstmal eine Pause angesagt.
Im bischöflichen Dom- und Diözesemuseum. Foto: privat
Der Abend stand der Schülerschaft zur freien Verfügung: Die einen erfrischten sich mit einem guten Tropfen am Weinstand auf dem in der Abenddämmerung noch anmutiger wirkenden Marktplatz, die anderen suchten nach Möglichkeiten, um die noch immer nicht müden Beine weiter zu schwingen. Gegen Mitternacht trafen jedoch alle wieder und nun endgültig müde in der Herberge ein, schließlich stand für den nächsten Tag ein hartes Programm auf dem Plan. Dieses begann nach ausgiebigem Frühstück mit einer Führung im „Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum“. Anschließend hatte man ausreichend Zeit, den weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Dom Triers zu besichtigen. Zu der angrenzenden Liebfrauenkirche haben Besucher zurzeit auf Grund von Renovierungsmaßnahmen leider keinen Zutritt.
Stadtrundfahrt. Foto: privat
Nach der Mittagspause teilte sich die Gruppe wie am Vortag auf. Es wurde St. Maximin, eine alte Grabstätte, besichtigt. Diese liegt unter einer Kirche, welche heute von der anliegenden Schule als Turnhalle genutzt wird, und ist eine der atemberaubendsten Sehenswürdigkeiten Triers. Diese Art von Grabstätte ist nördlich der Alpen einzigartig und ist in dieser Form weltweit nur noch selten erhalten. Anschließend wurde noch die architektonisch sehr interessante Basilika minor St. Paulin besucht, um dann den Weg zurück Richtung Innenstadt zu nehmen. Auf dem Weg kam man noch am Wahrzeichen Triers, der Porta Nigra, vorbei, deren Bedeutung uns, wie an allen anderen Stätten, von Mitschülern in einem Kurzvortrag näher gebracht wurde. Außerdem wurden weitere Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Judengasse begutachtet.
Weinprobe – im tiefen Keller… Foto: privat
Am Abend traf die Gruppe erneut auf Dieter Hechler, diesmal zur gemütlichen, zugleich auch lehrreichen, Weinprobe. In einem 6000 Quadratmeter großen Weinkeller sechs Meter unter der Stadt wurde man mit den guten Moseltropfen vertraut gemacht. In diesem für manche wie ein großes Labyrinth wirkenden Ambiente musste jedoch keiner verhungern oder verdursten. Eingeleitet mit einem Sekt, brachte uns Hechler die verschiedenen Moselweine mit ihren Besonderheiten sukzessive näher. Nach diesem für den Gaumen berauschenden Erlebnis, trennte sich die Gruppe erneut. Wie am Vorabend zogen es die einen vor, das Tanzbein zu schwingen, andere genossen die Gemütlichkeit der in der Unterbringung beherbergten Gastwirtschaft. Auch an diesem Abend wurde Mitternacht zur Sperrstunde für die Oberurffer Schülerschaft, schließlich stand auch am letzten Tag noch ein strammes Programm bevor. Gleichwohl wird gemunkelt, dass auf den Fluren auch noch zu späterer Stunde Gestalten beim „Vorbeihuschen“ gesehen wurden.
Trierer Dom. Foto: privat
Nach einem wie am Vormorgen ausgiebigen Frühstück, dem Austausch über das vorabendliche Programm und dem Räumen der Zimmer ging es auch schon wieder los. Ziel war an diesem schon fast sommerlichen Morgen abermals die Porta Nigra, diesmal jedoch mit Besteigung. Nachdem die Eindrücke in Bildern festgehalten wurden, ging man weiter zu den Kaiser- und Viehmarktthermen. Nach ausreichender Besichtigung dieser römischen Bauten blieb noch genügend Zeit letzte Eindrücke zu sammeln und zu vertiefen. Gegen 12.30 Uhr rollte die Kolonne gen Nordhessen und erreichte in der prallen Nachmittagssonne Oberurff.
Auf dem Hauptmarkt am Marktkreuz. Foto: privat
Abschließend wollen wir uns hiermit bei unseren Begleitern Frau Koch, Herr Bruns und Herr Strauß bedanken, die eine angenehme Atmosphäre ermöglichten und die Fahrt sehr gut gestalteten und organisierten. Auch mit dem Wetter, welches sich sukzessive besserte, hatte man großes Glück. Es war für die Lateiner der Jahrgangsstufe 12 ein positives Erlebnis und wird noch lange Zeit in Erinnerung bleiben.
(Gestaltung: Andreas Bubrowski)
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