Online-Redaktion besucht die Schirn: Kamera ohne Zelluloid oder Zelluloid ohne Kamera?
CJD Oberurff TV – News Flash der Woche, mit HD-Video
Kamera ohne Zelluloid ist zunehmend kinotechnische Selbstverständlichkeit. Auch im Kino hat das Digitalzeitalter Einzug gehalten. Aber umgekehrt – Zelluloid ohne Kamera, wie soll das gehen? Die Ausstellung Zelluloid – Film ohne Kamera der Kunsthalle Schirn in Frankfurt zeigt eindrucksvoll, wie vor Anbruch des Digitalzeitalters avantgardistische Künstler aus der Not (Fehlen digitaler Gestaltungswerkzeuge) eine Tugend (Filmen OHNE Kamera) machten.
Da seit kurzem in Weblog AG und Online-Redaktion der experimentelle Kurzfilm als journalistische Darstellungsform angewandt wird, wurde von den Junior-Redakteuren das Angebot dankbar aufgegriffen, sich selbst ein Bild von den klassischen Gestaltungstechniken beim experimentellen Filmen zu verschaffen. In lockerer Folge schildern sie ihre Eindrücke.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Zfi34-D0Tdk[/youtube]CJD Oberurff TV: Online-Redaktion bei ZELLULOID – FILM OHNE KAMERA1
Keine Ahnung, was uns erwarten würde…
Von Katharina Wollmert (Gym-8e/Online-Redaktion)
Am 8. Juni machte sich unser AG-Chef mit acht Mitarbeitern der Weblog-AG bei strahlendem Sonnenschein per Regionalbahn auf den Weg nach Frankfurt. Ziel war die Kunsthalle SCHIRN, in der seit 1986 bereits 150 Ausstellungen gezeigt wurden. Zum fünften Geburtstag der Weblog-AG hatten wir uns die Ausstellung Zelluloid – Film ohne Kamera aussuchen dürfen2, um uns Inspirationen für den neuen Medien-Trend des Online-Journalismus mit Video-Formaten zu holen. Alle waren gespannt, denn so interessant sich der Titel der Ausstellung auch anhörte – wir hatten keine Ahnung, was uns erwarten würde.
Die Führung begann bereits um 11 Uhr. Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle erklärte uns kurz theoretisch, was uns erwarten würden. Die Ausstellung fokussiert sich auf Werke von 1930 bis heute. Es werden Experimentalfilme gezeigt, bei denen das Bild direkt durch Bearbeiten des Films hervorgebracht wird. Anschließend hatten wir die Möglichkeit uns Filme von bekannten Künstlern wie Len-Lye (1901-1980), Norman Mac Laren (1914-1987), Stan Brakhage (1933-2003) anzusehen. Jeder Künstler stellte seine Filme auf unterschiedlichste Weise her. Etwa durch Malerei mit bis zu 10.000 (!) Einzelbildern, durch Ritzen und Kratzen in der Bildemulsion, Verwendung von Mottenflügeln, Blättern usw. entstanden die verrücktesten Filmkompositionen.
Katharina – seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 aktive Mitarbeiterin der Weblog AG. (*)
Jeder einzelne Film hat eine besondere Wirkung auf den Zuschauer. Teilweise sind diese Filme hektisch, mal wieder beruhigend, mal versetzten sie einen in Erstaunen. Einige Künstler appellieren sogar an den Gehör-, Geruchs- oder Geschmackssinn. Nach der fast zweistündigen Führung konnte man sich im Alleingang noch einmal alles in Ruhe ansehen. Doch diese vielen verschiedenen Eindrücke und die für uns etwas ungewöhnliche Geräuschkulisse strengten einige von uns derart an, dass wir uns mit einem großen Eisbecher belohnen und mit einem Shopping-Bummel abreagieren mussten. Am späten Nachmittag kamen wir mit Inspirationen und vollen Einkaufstüten daheim an.
Linksunten:
Kunsthalle Schirn: ZELLULOID – Film ohne Kamera
DANKSAGUNG: Seitens der Elternschaft hat die Exkursion Anja Wollmert begleitet. Vielen Dank für die Unterstützung.
(*) Teaser/Bild: Andreas Bubrowski
- Der Film ist eine kurze Reflexion der atmosphärischen Stimmung. Er ist NICHT als Dokumentation der Ausstellung gedacht, was mit zehn Youtube-Minuten wohl auch kaum machbar wäre. ↩
- Als Dank der Schulleitung für das nachhaltige Engagement der Schüler beim zeitgemäßen Präsentieren unsere Schule im Internet. ↩
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