Von Schulleiter Winfried Heger,
mit HD-Video zu den Adventsgottesdiensten

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, nur noch wenige Tage sind es bis zu den Weihnachts­feiertagen. An diese Tage knüpfen viele Menschen hohe Erwartungen. Was das für Erwartungen eigentlich sind, bleibt meist im Bereich des Gefühls und wir sind kaum in der Lage, dieses Gefühl in eigene Worte zu fassen.

Adventsgottesdienst in der Christophorusschule. (*)

Rainer Maria Rilke hat sich 1925 kurz vor Weihnachten in einem Brief an seine „liebe Mama“ an den Heiligen Abend seiner Kindheit erinnert. Da ist der Vater, der an Heilig Abend „die Glocken im spannendsten Augenblick auf so festliche ankündigende Art zu läuten wusste“, dass er glaubt, alle Freuden seines Lebens

… haben diese Stimme gehabt, so wie alle, zu welcher Zeit des Jahres, sie mich auch treffen mochten, an Weihnachten denken ließen: so sehr ist jene Erfüllung, jene Reihe von Erfüllungen, die ich einst unter dem Christbaum vorfand, atemlos, mit bis in den Hals klopfendem Herzen, maßgebend geblieben für alle Beschenkungen, später, des Lebens!

Wir alle haben Erinnerungen an dieses Fest wie diese, Bilder, die wir mit diesen Tagen verbinden, die vieles überstrahlen. An kein anderes Fest, an keine andere Jahreszeit knüpfen sich so tiefe Hoffnungen und so viele Erwartungen – aber nirgends zerplatzen, wie Matthias Jung es formu­liert, diese Träume oder Illusionen aber auch schneller als an Heilig Abend. Der Kölner Psychologe Hermann-Josef Berk hält gar Weihnachten für das gefährlichste aller Feste, weil im Mittelpunkt ein Bild von Familie steht, die vollkomnen ist, die keinerlei Widersprüche in sich birgt und in der es keine bösen Blicke gibt. Wer solche Erwartungen hege, begebe sich auf dünnes Eis und schon die kleinste Enttäuschung oder gar ein falsches Geschenk führe zum schnellen tränenreichen Einbruch.

Schule feiert Advent

(CJD Oberurff TV – News-Flash)

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HD-Video zu den Adventsgottesdiensten

Wenn das auch die Wirklichkeit ist: was aber bleibt uns von Weihnachten, von seinem Glanz und von seiner Stimmung? In einem alten Kirchenlied heißt es: „Licht das in die Welt gekommen, Sonne voller Glanz Und Pracht, zieh in deinen Wunderschein, bald die ganze Welt hinein“. Für uns Christen ist Jesus Christus „das Licht der Welt“. Und genau das ist es, was unseren Blick von den vergänglichen und erlöschenden Lichtern unserer Welt losreißt und auf das Licht hinweist, das unvergänglich ist: Jesus Christus! Gott hat das Licht in der Geburt seines Sohnes in dieser Welt und für diese Welt angekündigt. Mit und in dem Kind in der Krippe geht ein Licht auf, das unserer Welt einen neuen, besseren Schein geben möchte. Es wurde von Gott ein Licht angezündet, das alle Welt, alle Menschen einladen möchte, zu ihm zu kommen, sich von ihm wärmen und erhellen zu lassen.

Diese Botschaft gibt uns Mut für unseren Alltag. Wir spüren, ja wir wissen, dass das Licht uns durch die Dunkelheit der Welt führt. Wo Licht ist, da wirken Kummer, Ängste und Probleme längst nicht mehr so schrecklich und bedrohlich. Da wo Licht ist, können wir den Weg sehen und finden, der herausführt aus den vielfältigen Dunkelheiten unseres Lebens.

Jesus Christus ist das Licht der Welt!

(*) Bild/Gestaltung: Andreas Bubrowski