Mit Motivationscoaching Stärken stärken
Warum ist der Leistungsstand unserer neunten Klasse so gering? Liegt es an fehlender Motivation oder an mangelnder Arbeitsmoral? Diese Fragen stellen sich nicht nur Lehrer, sondern auch besorgte Eltern. Auf einem Elternabend schlug eine Mutter vor, Matthias Epperlein-Trümner, Dozent an der Fachhochschule Hephata, für ein Motivationscoaching hinzuzuziehen, gemäß dem Motto: STÄRKEN STÄRKEN.
Schon auf Borkum ein starkes Team – hier beim Sandburgenbau. (*)
Es wurde in der Elternschaft darüber mit dem Ergebnis abgestimmt, dass man diese Hilfe in Anspruch nehmen wolle. Auch Klassenlehrer Jörg Bruns war der Meinung, es auf einen Versuch ankommen zu lassen und holte die Zustimmung dafür bei der Schulleitung ein. Das bedurfte einiger Organisation, denn für dieses nicht alltägliche Vorhaben mussten für einen Schultag lang drei Klassenräume und ein Teil der Cafeteria zur Verfügung gestellt werden.
Am Ende kamen überraschende Ergebnisse heraus
Natürlich wurden auch die Schüler im Vorfeld informiert, sie konnten sich darunter aber wenig vorstellen. Am Freitag, 25. März, war es dann soweit. Gespannt, auf das was sie erwarten würde, startete die 9e in den Tag. Coach Epperlein-Trümner rückte gegen acht Uhr mit vier Studenten an, stellte sich und sein Team vor und erzählte, was er am Vormittag plane. Zunächst wurde geklärt, was das Motto – Stärken stärken – bedeuten würde.
Es geht darum, dass man sich häufig nur auf seine Schwächen konzentriert, statt herauszufinden, wo die eigenen Stärken liegen. Das fiel einigen Schülern gar nicht so leicht, denn oft muss man sich erst seiner Stärken bewusst werden. Viele Menschen nehmen sie gar nicht wahr. Nachdem jeder Schüler sich darüber Gedanken gemacht hatte, wurde die Klasse in vier Gruppen aufgeteilt und mit jeweils einem Coach in einen Klassenraum gebracht. Jede Gruppe hatte nun die Aufgabe, vorgeschriebene Themen zu behandeln und zu erarbeiten. Beispielsweise musste ein Rollenspiel Schüler/Lehrer einzustudiert und ein Plakat entworfen werden mit den Wünschen für die Zukunft des Lernverhaltens. Außerdem musste eine Selbsteinschätzung abgegeben werden.
Der jeweilige Coach unterstützte die Teilnehmer moralisch und stand für Fragen jederzeit zur Verfügung. Klassenlehrer Jörg Bruns war nicht die ganze Zeit anwesend, denn die Schüler sollten ihre Fragen, Ängste und Vorstellungen ganz unvoreingenommen äußern. Am Ende dieses interessanten und außergewöhnlichen Projektes kamen überraschende Ergebnisse heraus. Alle Schüler waren sich einig (auch die, die vorher skeptisch waren), dass es eine Bereicherung für den Schulalltag war. Jeder ist sich nun seiner Stärken mehr bewusst und es bleibt zu hoffen, dass jeder Einzelne seine Fähigkeiten ein Stück weit besser nutzen wird. KATHARINA WOLLMERT
Linksunten:
EFA – Studienstandort Hephata (Schwalmstadt)
(*) Bild/Gestaltung: abu
Kommentare
Warum ist der Leistungsstand der Klasse 9e so gering?
Haha . Hört sich an als wären wir ne ‚ Hauptschulklasse . :D