Abi und dann? Etwa das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ)
Ein Erfahrungsbericht von Lisa Heine (Abiturjahrgang 2011)
Seit letztem September arbeite ich nun beim WWF Deutschland in der Abteilung für Bildung. Wie die meisten Schüler habe auch ich mich gefragt, was ich nach dem Abi machen soll. Auslandsjahr? Freiwilligendienst? Ausbildung oder doch gleich ein Studium? Da ich schon lange bei der WWF Jugend aktiv bin, habe ich dann erfahren, dass man beim WWF in Berlin ein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen kann.
Die Autorin (l.) in Aktion. Foto: privat
Sofort habe ich mich bei der Stiftung Naturschutz, einer der Träger des FÖJ in Berlin, beworben. Das ist jetzt bereits fast sechs Monate her und ich kann euch endlich von meiner Arbeit berichten.
Kompetenzen im Bereich Projektmanagement
Die Büroarbeit war anfangs ziemlich ungewohnt und anstrengend, immerhin sitzt man täglich acht Stunden vor dem Computer. Allerdings habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt. Zu meinen Aufgaben gehören hauptsächlich „bürotypische“ Tätigkeiten. So schreibe ich zum Beispiel den Lehrer-Newsletter, der monatlich an über 2.000 interessierte Lehrer geschickt wird. Dazu pflege ich die Schuldatenbank, beantworte Lehreranfragen oder versende Bildungsmaterial. Dies sind aber nur kleine Aufgaben, die bereits in den ersten eins bis zwei Stunden erledigt sind.
Die interessanteren Sachen erwarten mich dann in der Projektplanung. Ich organisiere zum Beispiel mit einem Kollegen aus der Presse-Abteilung einen Wettbewerb für Schülerzeitungen und Nachwuchsjournalisten zum Thema Fleischkonsum, der noch bis zum 15. Februar läuft. Für die Gewinner muss zudem ein Workshop zum Thema Umweltkommunikation geplant werden. Neben der Planung von bundesweiten Schülerwettbewerben entwickle ich zurzeit ein Angelspiel für Kinder und organisiere den Girls Day bei uns im Büro. Die Projektplanung, das heißt die selbstständige Planung, Umsetzung und Auswertung eines Projekts gehört daher zu meinen Hauptaufgaben und zu meinem Lernziel.
[mygp_map]WWF Deutschland
Langweilig wird einem beim WWF also auf gar keinen Fall, denn es kommen immer neue Projekte an denen man kreativ mitarbeiten kann. Die Arbeit bleibt zudem nicht auf die Bildung beschränkt. Man hat hier als FÖJler die Möglichkeit, auch in anderen Abteilung mitzuarbeiten, wie zum Beispiel bei der Presse, Kampagen, Politik, Marketing, Personalverwaltung sowie beim Natur- und Artenschutz. Zudem ist das Arbeitsklima einfach sehr angenehm, man lernt unglaublich viele nette, interessante Menschen kennen und es macht mir jeden Tag wieder aufs Neue Spaß, mich als Teil dieser großen, internationalen und erfolgreichen Umweltschutzorganisation zu fühlen.
Gerade für Personen, die später einmal im Naturschutz, in der Bildung oder generell internationalen arbeiten wollen, ist diese Einsatzstelle hervorragend geeignet. Über die Frage, was ich später mal studieren möchte, habe ich zudem viel mehr Klarheit gewonnen. Man lernt gute Kompetenzen im Bereich Projektmanagement, was für die meisten Berufe eine gute Voraussetzung ist. Ich könnte jetzt noch mehrere Seiten über meine Arbeit hier beim WWF schreiben, doch das will ich euch nicht antun. Wenn ihr mehr erfahren wollt, könnt ihr mir gerne schreiben und ich erzähl euch noch was von meinen Tätigkeiten und Eindrücken und beantworte gern eure Fragen1.
Wenn ihr also gern ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvieren wollt (in Berlin gibt es auch Stellen beim NABU, BUND usw.), dann solltet ihr euch bei der Stiftung Naturschutz bewerben. Zur Zeit gibt es beim WWF Deutschland zwei FÖJ-Stellen. Es besteht dabei die Möglichkeit, sich für die Kampagnen-Abteilung zu bewerben.
Linksunten: stiftung naturschutz berlin
(Gestaltung: abu)
- E-Mail: lisa(dot)heine(at)hotmail(dot)de ↩
Kommentare
Schön, dass dir die Tätigkeit beim WWF so gut gefällt und die Vorfreude darauf, die du im Sommer direkt nach dem Abi hattest, nicht enttäuscht worden ist – und danke für den ausführlichen und anschaulichen Bericht!
Und was wirst Du nun schließlich studieren *neugieriggemacht*?