VON HANNA SCHMIDT-WEIGAND UND MIRIAM HELLWIG

On y va!1 So hieß es am 13. Mai, ein Montagmorgen, beim CJD Oberurff. Pünktlich um halb neun standen die Schüler des Frankreichaustausch mit ihren begleitenden Französischlehrerinnen, Christina Lechner und Biggi Gora, reisefertig am Bushäuschen. Noch kurz von den Eltern verabschiedet und schon ging es los. Nach langen 11 Stunden Fahrt war es so weit: wir würden jeden Augenblick unsere Gastfamilie kennen lernen!

Mädchen! Les-Champs-Elysées. Foto privat
Mädchen! Les-Champs-Elysées. Foto privat

Auf dem Parkplatz in Chaumont, wo der Bus uns absetzte, stand eine ganze Traube von Menschen, so dass es einige Zeit dauerte, bis sich alle „Pärchen“ gefunden hatten. In den jeweiligen Familien ange­kommen, nutzten wir den ersten Abend in Frankreich zum gegenseitigen Kennenlernen.

Das Acht-Tage-Programm des Frankreichaustauschs

  • Dienstag fuhren wir mit unseren Korrespondenten und Lehrern mit dem Bus nach Paris, wo wir im Museum petit palais eine Führung machten (auf Französisch natürlich!) Nach einem Picknick im Park stiegen wir in ein bateau mouche, wie die französischen Touristenboote genannt werden, und sahen von der Seine aus die Sehenswürdigkeiten von Paris.
  • Mittwoch nahmen unsere Franzosen uns mit in die Schule, wo wir die ersten beiden Stunden Unterricht in einer französischen Schule miterlebten. Wir waren auf zwei verschiedenen Schulen, beide in Chaumont, untergebracht. Mittags gab es einen Empfang beim Bürgermeister mit Getränken und Snacks. Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren Gastfamilien.
  • Donnerstag stand noch eine Fahrt nach Paris an, diesmal nur wir Deutsche und mit dem Zug. Wir schauten uns weitere Sehenswürdigkeiten an, etwa den l’Arc de Triomphe, den Eiffelturm und Sacre Coeur. Auf dem Place du Tertre, wo die Künstler anzutreffen sind, ließen Schülerinnen Karikaturen von sich malen. Mittags aßen wir in einer Salatbar. Nachdem die Shoppingzeit fast ganz ausgefallen war und wir zur vereinbarten Zeit zwei Leute zu wenig waren, rannten wir unter halb Paris durch die Metrostationen, um unseren Zug nach Chaumont noch zu bekommen. Glücklicherweise hatten wir dann doch noch eine Viertelstunde, um einzusteigen.
  • Freitag war für die meisten nochmal Schule angesagt. Vier oder fünf Leute gingen mit ihren Korrespondenten ins Kino, die anderen hatten vier Stunden Unterricht. Mittags gab es Essen in der Mensa, was teilweise auf wenig Begeisterung stieß. Nachmittags gab es ein „Orientierungsspiel“, was darin bestand, dass wir zu zweit auf dem Schulgelände der einen Schule herumrennen und verschiedene Zahlen finden mussten, die auf einem Plan gekennzeichnet waren. Nachdem die letzten erfolgreich ihren Zettel abgegeben hatten, verabschiedeten wir uns, da wir am Wochenende kein Programm hatten und es mit unserer Gastfamilie verbringen würden.
Frankreichaustausch des CJD Oberurff, la tour Eiffel.
Frankreichaustausch des CJD Oberurff, la tour Eiffel.
  • Samstag und Sonntag standen zur freien Verfügung. Die Familien dachten sich die unterschiedlichsten Sachen aus. Einige gingen ins Schwimmbad, in einen Freizeit- oder auch einfach nur in den städtischen Park.
  • Pfingstmontag war auch ein freier Tag, aber die Fußballmannschaft von Bad Zwesten war angereist, um in Chaumont gegen die französische Mannschaft zu spielen. Das ließ sich kaum einer entgehen und Bad Zwesten gewann. Manche Familien legten einen Shopping-Tag ein, damit wir doch noch Sachen aus Paris mit nach Hause bringen konnten.
  • Dienstag war der letzte ganze Tag in Frankreich. Wir alle fuhren mit dem Bus nach Amiens, einer Stadt mit einer großen berühmten Kathedrale, die wir uns natürlich als Erstes anschauten und wo wir viel über die Baukunst lernten. Nach einer Mittagspause am Bahnhof liefen wir zum Jules Verne Museum. Dieser berühmte Schriftsteller des 19. Jahrhunderts hat unter anderen In 80 Tagen um die Welt geschrieben. Dieses Mal bekamen wir eine deutsche Führung von einer Deutschen. Abends gab es dann den Abschlussabend in der Schule. Es wurde mit den ganzen Gastfamilien gegessen und massenweise Erinnerungsfotos geschossen.
  • Mittwoch, 22. Mai, ging es ganz früh aus dem Bett, weil wir um acht Uhr abfahrtbereit an der Schule stehen sollten und der Koffer noch (fertig) gepackt werden musste. Als es dann so weit war und wir einsteigen mussten, wurden überall bises, Küsschen, verteilt und sich bedankt für die tolle Zeit. Um neun Uhr rollte unser Reisebus los, begleitet von winkenden Korrespondenten und ihren Eltern. Die Rückfahrt kam einem viel länger vor, doch unser Busfahrer brachte uns innerhalb von zehn Stunden nach Oberurff, wo wir mit Plakaten und von unseren Eltern und Freunden empfangen wurden.

Auch wenn es manchmal ein paar Probleme gab, alles in allem waren zum Schluss alle zufrieden mit dem Austausch. Frau Lechner fand ihn sogar „den besten Austausch, den sie je mitgemacht hat“ und wir haben alle viel über Frankreich und seine Kultur gelernt. Und nachdem wir gesehen und erlebt haben, wie es auf französischen Schulen manchmal so zugeht, sind wir doch alle ganz froh, in Deutschland zur Schule gehen zu können!

(Gestaltung: BUB)

  1. deutsch: Auf geht’s!