Jubiläumsgottesdienst anlässlich 60 Jahre CJD Oberurff
Stillstand, Erstarrung, Verschlossenheit – das kann dem passieren, der in die Jahre kommt. 60 plus, etwa. In die Jahre kommen kann aber auch bedeuten, ein weises Gespür für neue Wege zu entwickeln, aller Niederlagen zum Trotz Urvertrauen zu bewahren und angesichts von Hoffnungslosigkeit die Hoffnung nie aufzugeben. Ein Leben im Einklang mit Gott vermittels dieser Gegensatzpaare – das war zusammengefasst der Leitgedanke des Jubiläumsgottesdienstes anlässlich 60 Jahre CJD Oberurff.

Zelebriert wurde der Jubiläumsgottesdienst von Jugenddorfpfarrer Hans Walther Reeh, getragen vom Team aus Lehrern und Schülern des religionspädagogischen Arbeitskreises.
Gleichnis vom verlorenen Schaf
Die Besucher des Jubiläumsgottesdienstes dürfte die von Pfarrer Reeh angebotene Interpretation des Gleichnisses vom verlorenen Schaf nach Lukas (Kapitel 15) besonders nachdenklich gestimmt haben. Üblicher Weise stehen das SUCHEN, FINDEN und RÜCKKEHREN des verlorenen Schafes im Zentrum der Metapher. Der Jugenddorfpfarrer aber wies auf das Bemerkenswerte der Tatsache hin, dass sich ein Schaf überhaupt verirren konnte.

Bild: A. Bubrowski/CJD Oberurff
Die ganze Herde müsse also, so der Schluss, frei und ohne einengende Umzäunung gehütet worden sein. Ähnlich dem offenen Campuscharakter des CJD Oberurff, wo es weder eingrenzende Mauern noch Zäune gibt. Für den pädagogischen Alltag müsse aber generell prägend sein, dass unsere Schüler sich behütet frei entfalten können.

Der Jubiläumsgottesdienst, als Abschluss gedacht, stellte auch einen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des CJD Oberurff dar. Die Ansprachen, Fürbitten und musikalischen Einlagen gingen den Menschen in der voll besetzten Cafeteria sichtbar ans Herz. In einer Kollekte wurde um Spenden für die Erschaffung eines „Raums der Stille“ gebeten. Der Raum könnte, so Hans Walther Reeh, sogar in ein eigenes Gebäude münden. ANDREAS BUBROWSKI
Kommentare
Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass dieser Gottesdienst im Rahmen der vorangegangenen Projektwoche gestaltet wurde. Unter der Leitung von fünf Lehrern des religionspädagogischen Arbeitskreises und mit 13 Schülerinnen wurden Motto, Lesung, Gebete, Lieder und die Altardekoration arrangiert und verknüpft. Gestern Nachmittag kamen mir auf dem Heimweg dann noch einige Schülerinnen entgegen und drückten mir einen Flyer mit selbst entworfenem Logo in die Hand.
Dass ausschließlich weibliche Teilnehmerinnen in der Gruppe engagiert waren, sei übrigens keine Absicht gewesen, so Schulpfarrer Hans Walther Reeh. Das Projekt Nummer 38 stand ja auch nirgends auf der Einwahlliste, es fand also lediglich eine Auswahl statt. Beispielsweise dürften sich diejenigen gefreut haben, die als Lateiner fälschlicherweise dem französischen Theater zugeteilt waren und dann für die Woche doch noch einen passenderen Job bekamen.
Am Resultat ist ja aber eindeutig zu sehen, dass dieses Projekt keinesfalls als „Notlösung“ gedacht war, sondern vielmehr eines der wichtigsten Elemente im Rahmen der 60-Jahr-Feier darstellte!
Gibt es eigentlich schon nähere Details zum geplanten „Raum der Stille“? Wie, wo, wann? Nach der Finanzierung der Cafeteria und des Biokomplexes OHNE derartige Spendengelder sollte dieses im Vergleich dazu wohl deutlich überschaubarere Vorhaben doch anstandslos zu realisieren sein, oder?
Vielen Dank für diese wichtigen Hintergrundinformationen, die dem Ereignis noch mehr Gewicht verleihen.
In einem Gespräch mit einem ehemaligen Schüler kam ein „jährliches Schulfest“ zur Sprache, das andere Schulen schließlich auch feiern würden. Ich finde das ist eine gute Idee. Die jährlichen Projektwochen hätten dann ein konkretes und ernsthaftes Präsentationsziel, Ehemalige hätten einen guten Grund ihre „alten“ Lehrer zu besuchen, Schüler könnten ihren Familien zeigen, was in Oberurff „so geht“ und wir aktiven Oberurffler hätten aller damit verbundenen Extraarbeit zum Trotz viel Freude dabei.
WER IST DABEI?
BUB
Ja, ich habe auch vergangene Woche gemerkt, wie viel Spaß so eine bunte Projektarbeit machen kann. In DIESER Art fand das aber bisher doch noch nicht jährlich statt, oder? Waren nicht immer nur eine Woche vor den Ferien Wandertag, Mathetag, Bundesjugendspiele, etc. und das war´s?
(Btw: Im Fahrplan steht „Sport- & Spieltag“. Also KEINE Bundesjugendspiele?)
Also ganz klar: Super Idee! Zum Ausklingen des Schuljahres eine tolle Woche mit anschließender Feier, Präsentationen und Zusammenkommen aller Interessierter. – Das hört sich richtig cool an.
ICH BIN DABEI!
Hätte da nur noch ´ne Kleinigkeit anzumerken: Beim hoffentlich nächsten Mal dann bitte mit Pommes – für Vegetarier…