Schülerreporter berichten von der Projektwoche „60 Jahre CJD Oberurff“

Laut knallend zischt die Rakete vom Abschussstand zum Kunstpavillon. Wir befinden uns nicht in einer Raketenabwehrübung, sondern mitten in den Projekttagen 2013 am CJD Oberurff. In mehreren Schülergruppen wird an der Konstruktion einer flugfähigen Rakete gearbeitet. 36 Schüler hatten sich für das Projekt „Mit der Rakete durch die letzten 60 Jahre zu außerschulischen Lernorten“ unter Leitung der Physiklehrer Christine Schäfer, Daniel Klingelhöfer und Kai Michel angemeldet.

Schüler der Jahrgangsstufe 12 und Physiklehrer Daniel Klingelhöfer bereiten einen Raketenstart vor.Foto: Leon Grabs/CJD Oberurff
Schüler der Jahrgangsstufe 12 und Physiklehrer Daniel Klingelhöfer bereiten einen Raketenstart vor.
Foto: Leon Grabs/CJD Oberurff

Im Projekt wurden in drei Räumen in Gruppen von jeweils vier bis sechs Schüler Raketen konzipiert und konstruiert. Die Schüler hatten ihre Materialien zum Raketenbau selbst mitzubringen.

Pneumatische Wasserdruckabschussvorrichtung

Zusätzlich zum Raketenbau arbeitet jede Gruppe an einem Plakat zu einem außerschulischem Lernort der Schule. Dort werden die Ziele von Schülerausflügen ausführlich beschrieben und vorgestellt, so das Mathematikum Gießen, Wasserkraftwerk Kassel, Fernwärmekraftwerk Kassel, Kraftwerk Edersee und das Phaeno Wolfsburg sowie die Experimenta Frankfurt. Des Weiteren werden Plakate zur Geschichte der Rakete und zur mathematischen Herleitung der Raketengleichung erstellt. In den Gruppen arbeiten gemeinsam Schüler der Unterstufe mit Schülern der Oberstufe zusammen, um eine flugfähige Rakete zu basteln. Abschließend wird in vielen Versuchen mit Hilfe einer pneumatischen Wasserdruckabschussvorrichtung die Flugfähigkeit der eigenen Konstruktion erprobt. SEBASTIAN EHLERS (11) & DUSTIN GÖRG (6b)

Raketenstartversuche

Endlich Samstag, die Vorführung des Raketenstarts. In der Generalprobe am Vortag schieden zwar zwei Gruppen aus, aber eine war dann wieder im Rennen, da eine der guten Gruppen ausgefallen war. Die Gruppe hat dann auch um elf Uhr ihren ersten Start. Bei der Aufführung gab es zunächst ein technisches Problem, die Rakete startete nicht. Um zwölf Uhr hatten dann zwei andere Gruppen ihren Start. Bei den Starts, insgesamt zwei pro Gruppe, verlief zum Glück alles perfekt. Um ein Uhr war wieder ein Start, auch hier verlief wieder alles perfekt bis auf die Landung einer Rakete. Die Rakete hat sich nämlich als Landeplatz einen Kastanienbaum der Allee ausgesucht. Beim nächsten Start um zwei Uhr verlief nicht alles so perfekt.

Schüler der 8b bereiten den Start IHRER Rakete vor. Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff
Schüler der 8b bereiten den Start IHRER Rakete vor. Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff

Bei der ersten Zündung war die Rakete angeblich irgendwie beschädigt, ist deshalb beim Start umgekippt und schräg in die Luft Richtung Zuschauer geflogen. Zum Glück wurde niemand verletzt. Die zweite Zündung verlief gut, aber die dritte war eine Fehlzündung, die Rakete zündete zu früh. Die vierte Zündung verlief aber wieder gut. Um Viertel nach zwei startete die Gruppe mit der Fehlzündung von zwei Uhr noch mal ihre Rakete – als Beweis, dass die Rakete auch wirklich fliegt. Bei dieser Zündung verlief alles perfekt.

Um zwanzig vor drei war dann die Generalprobe für diese Gruppe. Diesmal war das der beste Start des Tages von der Gruppe. Um drei Uhr waren dann die letzten Starts des Tages. Alles lief perfekt, außer mal wieder die Landungen, da die Raketen fast immer hinter der Absperrung im Publikum gelandet sind. Aber alles in allem verlief der Tag für unsere Techniker sehr gut. Niemand wurde verletzt, keine Rakete wurde vollständig zerstört und das Publikum hat mit offenem Mund über die hohen Flüge der Rakete gestaunt. MIRCO SCHLEIDEN (8b)

Mit der Rakete auf Zeitreise durch die Geschichte

3 - 2 - 1 - 0 - START. Foto: Lukas Daum
3 – 2 – 1 – 0 – START. Foto: Lukas Daum

Im Projekt „Mit der Rakete durch 60 Jahre Oberurff“ ging es um die Geschichte der Rakete und um die unserer Schule. Unter der Leitung von Herrn Klingelhöfer, Frau Schäfer und Herrn Michel bauten die Jugendlichen aus Unter-, Mittel- und Oberstufenschüler Raketen. Dazu wurden sie in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Am ersten Tag machten die meisten Schüler des Projektes erst einmal Baupläne der Rakete. Am zweiten Tag ging die Projektgruppe in den Werkraum. Unter Anleitung von Herrn Michel bauten sie dort die Leitflügel und Startrampen für ihre Raketen. Am späten Vormittag optimierten dann die Schüler ihre Startrampen und Leitflügel im Werkraum. Am dritten Tag besuchten wir die Gruppe, die eine Raketenformel aufstellte (Leitung: Herr Klingelhöfer).

Herr Klingelhöfer sagte uns in einem Interview, dass er eine superfleißige Gruppe habe. Er betonte, dass jede Gruppe mindestens 50 Raketenstarts hinter sich hat. Die Plakate handeln von der Geschichte der Raketentechnik und von außerschulischen Lernorten wie das Phaeno in Wolfsburg oder das Wasserkraftwerk am Edersee. Er sagte uns auch, dass er am ersten Tag schon gedacht hatte, die nächsten Tage nichts zu tun zu haben, weil die Raketen so gut geflogen sind. Doch allein aufgrund zahlloser Raktenstarts gab es die ganze Zeit über reichlich zu tun. LUKAS DAUM (8b)

(Gestaltung: Andreas Bubrowski)