Lukas und Estella beim gemeinsamen Knacken einer Sachaufgabe. Bild: BUB/CJD Oberurff
Lukas und Estella beim gemeinsamen Knacken einer Sachaufgabe. Bild: BUB/CJD Oberurff

Der Tag der offenen Tür macht un­se­re Fünftklässler am heutigen Samstag, bisher die „Neuen“, „Jungen“, „Kleinen“, mit einem Schlag zu den eher Dazugehörigen, Alten und Großen – bezogen auf die Schulgemeinschaft des CJD Oberurff. Diejenigen, die vor etwa einem Jahr über das Schulgelände gelotst wurden, wäh­rend sich Eltern und Familienangehörige über das Bildungsangebot des CJD Oberurff infor­mierten, lotsen heute selbst Grundschüler bei der Orientierung zu „richtigen“ weiterführenden Schule über den Campus. Sie sind angekommen, die Fünftklässler. Und im Unterricht geht es jetzt schon mal zu wie bei den richtigen Großen. Die 5a in Mathematik etwa.

Gruppenarbeit

Freudvoll-selbstbewusstes Streben nach Spitzenleistung

Zu Beginn des Schuljahres waren die Schüler der 5a geradezu eine Ansammlung verschüchterter Kinder. Die Leistungsanforderungen des Gymnasiums und die versteckte Angst vor einem möglichen Überfordertsein hatten Schüler, aber auch Eltern geprägt. Doch langsam löste sich bei den Kindern im Laufe des ersten Halbjahres die Anspannung spürbar, was man besonders im allgemein gefürchteten Hauptfach Mathematik erleben konnte. Obwohl die Schüler zunächst keineswegs in jedem Fall die fast durchweg guten Noten der Grundschule zu halten vermochten, entwickelte sich erkennbar ein freudvoll-selbstbewusstes Streben nach der ganz eigenen Spitzenleistung in Mathematik. Was dabei „Spitzenleistung“ ist, bestimmen nicht die Noten oder die (mehr oder weniger subjektive) Beurteilung des Fachlehrers, sondern der Stand der Selbsterkenntnis der Schüler. Oder: So sollte sein. Und so ist es wohl auch. Wie der Versuch, sich als G9-Klasse völlig selbständig unter moderierender Anleitung durch den Fachlehrer mit komplexen Sachaufgaben einzulassen1, laut Bildstrecke zeigt. ANDREAS BUBROWSKI

  1. Ursprünglich stand hier: „Sachaufgaben auf G8-Niveau“. Manche Leute interpretieren jedoch das G8-Konzept irrtümlich als gesteigertes fachliches Niveau, nicht – was korrekt wäre – als eine schulorganisatorische Straffung des Themenflusses (die Steigerung von G8 gegenüber G9 besteht nicht in einem vermeintlich anspruchsvolleren, sondern einem zeitlich gestauchten G9-Curriculum). Anspruchsvolle Aufgabenstellungen sind nicht eine Frage der Schulform, sondern der Rezeptivität der Schüler. Sie finden sich daher genau so gut in Realschulbüchern. Die Formulierung war daher nicht nur nicht der Abicht des Artikels entsprechend, sondern auch sachlich nicht korrekt. BUB