Neue N-Bauten: Nachfragen zahlt sich aus
Architekturbüro SECHSHA & PARTNER erhält offizielles Schreiben der Geschäftsführung
Fast besorgte Neugier stand auf manchem Gesicht, als sich gestern in der Pause die Mitarbeiter des (fiktiven) Architekturbüros SECHSHA & PARTNER in ihrem Klassenraum versammelten. Die Junior-Architekten, also die Schüler der Klasse 6h, hatten nach der Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer Hausarbeiten in Mathematik zur Frage, ob die beiden zukünftigen N-Bauten im Stil des jetzigen Biohauses noch auf den Oberstufenparkplatz passen oder nicht, ein offizielles Schreiben der kaufmännischen Geschäftsführerin des CJD Oberurff, Nicole Rademacher, erhalten. Beim Vorlesen des Briefes hellten sich die Minen bald rundum erfreut auf. Die Junior-Architekten wurden in dem Schreiben nicht nur aus erster Hand über den offiziellen Baubeginn informiert. Sie erhielten auch die Einladung zu einem „Bau-Termin“ zum Abgleich ihrer Flächenmodelle mit der bautechnischen Wirklichkeit. Nach dem Vorlesen – spontaner Beifall. Nachfragen zahlt sich aus.
„Die Bauarbeiten beginnen am 1. Juli 2014“
Besonders hat es die Schüler gefreut, dass ihr schulbezogenes Engagement tatsächlich von der Schulleitung aktiv zur Kenntnis genommen wurde. „Aktiv“ bedeutet in so einem Fall (1) generell zu zeigen, dass man sich für das interessiert, was von Schülern vorgestellt wird und (2) dass man auf besondere Leistungen von Schülern genau dort würdigend eingeht, wo sie der Schulgemeinschaft kommuniziert wurden. Auf diese „konzertierte“ Weise lässt sich dazu beitragen, dass ein Projektauftrag im Fachunterricht zu einem pädagogisch nachhaltigen Ereignis wird.
Bleibt die Frage: Passen die neuen „Bio-Häuser“ noch auf den Parkplatz? Alle ahnen schon – natürlich nicht, denn der Liegenschaftsplan hat den „strengen Auflagen von Ämtern standzuhalten“, was auch entsprechende Mindestabstände erforderlich macht. Die Junior-Architekten wissen jetzt:
„Die Bauarbeiten beginnen am 1. Juli 2014. Davor erfolgen Vermessungs- und Gründungsarbeiten, unter anderen werden die Eckpunkte der neuen Gebäude abgesteckt.“
Danach gibt es die Einladung zum Ortstermin. Alle freuen sich schon darauf. Besonders aber zwei Schüler, die bereits jetzt ein Architekturstudium im Visier haben. ANDREAS BUBROWSKI
Kommentare
Ein unglaublich cooles Projekt! Richtig klasse! Ich habe etwas Pipi in die Augen bekommen.
Ein absolut klasse Projekt! Ich war schon beim Lesen des ersten Artikels begeistert.
Sowohl diese außergewöhnliche Ideen für den praxisorientierten Unterricht also auch die engagierte und freudige Umsetzung von Schülern und Lehrer sollte meines Erachtens nach zu etwas mehr „gewöhnlichem“ als „außergewöhnlichem“ werden. Sprich: Mehr davon!
Und dass nun auch „die da oben“ mitmachen, deutet doch noch umso mehr darauf hin.
Wie schon vom Autor erwähnt: Die Nachhaltigkeit des Gelernten ist hier wohl besonders. (Hoffentlich gilt dies dann auch für die neuen Gebäude…)
Vielen Dank für das Feedback, das auch wieder die Junior-Architekten freuen wird. Zu relativieren wäre der „Besonders-Hinweis“. Ich kann nur für den FB Mathematik sprechen. Dort sind praxisorientierte Unterrichtsprojekte wirklich nichts Besonderes.
Besonders hinzuweisen wäre jedoch auf den medienpädagogischen „Nebeneffekt“ der Berichterstattung über solche Projekte. Zwei Schüler der 6h haben bereits das Berufsziel ARCHITEKT im Blick. Man stelle sich vor, sie bewerben sich nach erfolgreich beendetem Studium auf ihre erste Stelle. Dann könnten sie, um ihre besonders nachhaltige Verbindung zum Beruf zu dokumentieren, mit Links zu DIESEN Artikeln zeigen, dass sie sich schon als Sechstklässler kompetent engagiert haben. Und wenn sich dann 1.000 gute Absolventen auf so eine Stelle bewerben sollten – DIESE beiden Bewerbungen werden vermutlich allein deswegen – und vermutlich konkurrenzlos – herausragen. Die beiden Jungen haben zustimmend gegrinst, als ich ihnen den sehr frühen Bewerbungs-Tipp soufflierte.
Tatsächlich. Dann liegt die Tatsache, dass mir das Projekt als Besonderheit aufgefallen ist, wohl direkt an der ihm zugutegekommenen medialen Aufarbeitung und Veröffentlichung. Während sonst eben andere Arbeiten nicht weiter bemerkt werden…
Wieder einmal können sich einige freuen, jetzt und in Zukunft, dass wir unser liebes Weblog haben.