Von Rolf Kather

Triathleten machen Ferien. Autor dritter v. li. Foto: privat
Triathleten machen Ferien. Autor dritter v. li. Foto: privat

Fast schon traditionell standen die ersten zehn Tage der Sommerferien für die Triathleten des CJD Oberurff wieder unter dem Trainingsmotto „vertikale Intervalle“. Um den weniger sportwissenschaftlich geschulten Leser dies zu erklären: Man fährt einen Alpenpass mit dem Fahrrad hoch und irgendwann auch wieder runter. Roger Desmet, ein ehemaliger Radprofi, formulierte dieses Tun so: „Um einen Alpenpass hochzufahren, musst du ein bisschen bekloppt sein, aber um ihn runterzufahren, komplett von Sinnen.“ Ob wir nun „ein bisschen bekloppt“ sind, darüber mag man streiten, aber eines sind wir nicht, „komplett von Sinnen“, was nicht heißt, dass wir unsere Räder den Berg runtertragen.

Fast 900 Kilometer mit 14.000 Höhenmetern

Die Sinne sind an der Stelle schon gefragt und die Faszination der Alpenkulisse lässt einen immer wieder die Natur bewusst werden, insbesondere wenn man einen „Col“ bezwungen hat und den Blick schweifen lässt. Obwohl uns in den ersten zwei Tagen der Wettergott nicht immer zugetan war, wurde situativ wendig reagiert und wir passten unsere Touren den Wetterbedingungen an. Ein Besuch in der Gedenkstätte von Annecy, gab uns historische Einblicke in die Aktivitäten der „Resistance“ während des „Vichy-Regime“ im zweiten Weltkrieg. Nachdem sich die dunklen Wolken in den darauffolgenden Tagen mehr und mehr verzogen, konnten wir die geplanten Touren fast vollständig realisieren, sodass der „innere Schweinehund“ jeden Tag auf Neue bezwungen werden musste. Fast 900 Kilometer mit 14.000 Höhenmetern legte jeder Fahrer zurück. Eine harmonische Woche, die noch dadurch getoppt wurde, dass wir keine Sturzverletzungen zu beklagen hatten, was auch der guten und besonnenen Fahrweise der Athleten zu verdanken ist. Natürlich haben wir auch schon wieder Pläne für das Bergtraining im nächsten Jahr geschmiedet.