Da vorn wird gleich meine Schwester in die Realschule aufgenommen
„Hör mal! Da vorn wird gleich meine Schwester in die Realschule aufgenommen. Nette Schule hier. Vielleicht komme ich später auch mal her. Ich glaube 2020 oder so. Alles klar?“ „Alles klar.“

Für die neuen Schüler der drei Klassen des gymnasialen Zweigs und der zwei Klassen der Realschule der Jahrgangsstufe fünf war der erste Schultag vor allem ein aufregendes Familienfest. Zwar wurde es doch dem einen oder anderen mulmig zumute, als er oder sie mit den neuen Mitschülern, der Klassenlehrerin und den drei Klassenpaten auf der Bühne stand. Doch dank der detailliert auf Erleichterung ausgerichteten Regie der Begrüßungsfeier stand nach der Übergabe der bereits mit allen benötigten Lehrbüchern gefüllten CJD-Taschen bei wirklich allen freudiges Lachen im Gesicht.

Die Botschaft der Ansprache:
Wir freuen uns auf Euch!

Ja – die CJD-Taschen! Die lösten vor allem bei manchen Sechstklässlern große Augen aus, verbunden mit einem Ausruf der Überraschung: Warum nicht auch wir? Es könnte wohl kein besseres Kompliment für die Idee geben, den Neulingen neben der symbolischen Zuckertüte neuerdings auch dieses allgemein als „cool“ angesehene Begrüßungsgeschenk zu überreichen. Und die sechsten Klassen? Die sangen in guter Tradition für die Neuen unter Anleitung ihrer Musiklehrerin Sabine Schmidt die Oberurffer Hymne und ernteten begeisterten Beifall dafür.

Im Zentrum der feierlichen Schulaufnahme stand traditionell einmal der musisch umrahmte Empfang durch den Jugenddorfpfarrer Hans Walther Reeh und die Begrüßungsansprache durch den neuen Gesamtleiter des CJD Oberurff Günter Koch. Günter Koch, mit langjährigen Erfahrungen als stellvertretender Schulleiter und Realschulchef, ist Nachfolger des bisherigen Gesamtleiters Winfried Heger, der in Kürze in den Ruhestand geht. Die Botschaft der Ansprache: Wir freuen uns auf Euch! Koch machte sinngemäß deutlich, dass dieses Sich-Freuen als pädagogisches Programm der Schule zu verstehen ist, das durch ein freudvolles „Sich-Kümmern“ von Lehrern, Pädagogen und Mitabeitern um die neuen Schüler im kommenden Schulalltag konkret erfahrbar sein wird. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass trotzdem auch bei uns in Oberurff gilt: „Natürlich muss man Hausaufgaben machen, Bücher lesen, Vokabeln lernen und und und.“ Er betonte zugleich: „Schule muss mehr sein als Unterricht“ und forderte damit auch dazu auf, die vielfältigen AG-Angebote zu nutzen, um Talente zu fördern oder zu entdecken.

Schulleiter Günter Koch heißt die neuen Fünftklässler herzlich willkommen.
Schulleiter Günter Koch heißt die neuen Fünftklässler herzlich willkommen.

Marina Manß, Vorsitzende des Gesamtelternbeirates, richtete sich vor allem an die Eltern, indem sie die schwierige Gratwanderung zwischen Loslassen und Behüten ansprach. Selbst mehrfache Mutter weiß sie wohl, dass der Übergang auf die Realschule oder das Gymnasium auch ein kräftiger Schritt zum Erwachsenwerden ist und dass es auch für Eltern nicht immer einfach ist, mit den ersten Schritten der eigenen Kinder beim Gehen eigener Wege Schrittzuhalten. In der großen Schulgemeinschaft von rund 1.000 Schülern gebe es besonders für die jungen Neuankömmlinge immer Unterstützung, sei es durch Schüler, Lehrer oder Spezialisten wie Schulsozialarbeiter, den Schulpfarrer und den schuleigenen Sanitätsdienst.

Der Lebensweg des einzelnen Schülers ist das Ziel

Ein gutes Event braucht auch einen guten Moderator. Jörg Bruns aus dem Schulleitungs-Team, dort zuständig für die Jahrgangstufen fünf und sechs, zog mit seiner Moderation auf eloquente Weise, wenn nicht die Fäden, so doch DEN roten Faden durch die feierliche Schulaufnahme. Der ausgefeilte Ablauf, dem höchst arbeitsintensive Tage – Dank an alle Helfer! – vorausgegangen waren, erlaubte es Kindern, Eltern und Angehörigen, dass die Feier trotz vielfältiger Eindrücke stressfrei und damit feierlich bleiben konnte.

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Mit dem kraftvollen Jubelsong AUF UNS von Andreas Bourani sorgte der Chor der neunten Klassen, begleitet von Chorleiter Theo Vestweber, am Ende der Feier für Siegesstimmung. Aber beim Siegen gibt es doch auch Verlierer? Das mag beim Run von 22 Männern hinter einem Ball so sein. Im CJD gilt vielmehr der Grundsatz Jedem seine Chance, wobei der Lebensweg des einzelnen Schülers selbst das Ziel ist. Dies hatte die Veranstaltung hoffentlich vermitteln können. Viel Beifall und lauter freudige Gesichter sprechen dafür. ANDREAS BUBROWSKI