Buchvorstellung Jugendbibliothek

Gudrun Pausewang © Ravensburger AG
Gudrun Pausewang © Ravensburger AG

Die Geschichte handelt von dem kleinen Jungen Angelito. Nach dem Tod seiner Eltern lebt er als Bettler auf der Straße. Trotz seiner Armut hat er viele Freunde, die in all ihrer Not immer zusammenhalten. Der wichtigste davon ist Tinto, ein schwarzer Junge, mit dem er jede Nacht in einem Kanalrohr schläft und die Tage gemeinsam auf Essenssuche verbringt. Eines Tages werden die Beiden beim Durchwühlen der Mülltonnen von einem kleinen Jungen namens Gregorio beobachtet. Gregorio bewohnt mit seinen Eltern ein riesiges Haus mit schönem Garten in einem der nobelsten Stadtviertel. Er bittet die Kinder zum Spielen in den Garten seines Elternhauses. Sie bauen zusammen ein Baumhaus. Angelito freundet sich mit Gregorio an, der ihn als Spielkameraden behalten will. Nur mit Mühe kann Gregorio seine Eltern für seinen neuen Freund begeistern, denn ein früherer Spielkamerad, auch ein Bettler, hatte sie bestohlen. Schließlich darf Gregori doch bei Angelino bleiben. Sein Leben ändert sich nun schlagartig, er findet hier eine neue Familie und wird wie ein eigenes Kind behandelt.

Alle haben viel Spaß,
bis der Hauspfarrer der Familie
die Feier abbricht

Vor allem Gregorio liebt ihn abgöttisch. Simon, wie ihn seine neue Familie nennt, darf sogar die Schule besuchen. Für Gregorio bedeutet das eine große Veränderung. Bisher wurde er wegen seiner dicken Brillengläser und seiner eher plumpen Figur nur gehänselt und war wenig beliebt. Angelito finden alle toll, jeder will sein Freund sein. So wird auch Gregorio nicht mehr verspottet. Alles hätte wunderbar sein können. Doch eine große Sehnsucht nach seinem bisherigen Leben und seinen Freunden befällt Angelito.

Mit Gregorio machen sie einen heimlichen Ausflug in die Stadt. Gregorio ist beeindruckt, wie viele Freunde Angelito hat. Er selbst hatte alles, aber außer Angelito niemanden, der zu ihm hielt. Gregorio erkennt, wie ungerecht es auf der Welt zugeht. Er lebt im Überfluss, während andere Hunger leiden. Und obwohl diese Menschen arm sind, ist er doch sehr beeindruckt von ihnen. So nutzt er die Abwesenheit seiner Eltern dazu, mithilfe der Dienstboten ein großes Fest mit allen Freunden von Angelito und ihren Familien im Garten zu feiern. Alle haben viel Spaß, bis der Hauspfarrer der Familie die Feier abbricht.

Gregorios Eltern werfen Angelito umgehend hinaus. Traurig sitzt er wieder in seinem Kanalrohr. Auch die Hausangestellte Alicia wird entlassen. Sie schenkt ihm den Torschlüssel als Andenken. Diesen Schlüssel trägt er jahrelang an seinem Hals. Alicia bringt ihm auch einen Brief von Gregorio. Die Beiden bleiben durch ihre Briefe miteinander verbunden. Als die Eltern davon erfahren, lassen sie Gregorio in die USA auswandern. Obwohl Gregorio Angelino versprochen hat, ihn nie zu vergessen, wird der Schriftwechsel spärlich und liebloser. Angelito ist verzweifelt. Er fleht jeden Tag zu Gott, dass Gregorio ihn holen möge. Drei Jahre später steht Gregorio plötzlich vor ihm.

Alle Einzelheiten und wie es weitergeht, könnt ihr selbst lesen. Das Buch ist spannend, lustig und auch traurig. Ganz unterschiedliche Jungen treffen hier zusammen. Angelito lebt am Rande der Gesellschaft, hat aber viele Freunde, während Gregorio trotz allen Luxus‘ einsam ist. Es schildert das Leben der Armen in Südamerika. Das Ende ist überraschend. ANITA VERCH


Das Tor zum Garten der Zambranos von Gudrun Pausewang
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 17 (1. August 1997)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3473580368
Vom Verlag empfohlenes Alter: ab 12 Jahre

(Gestaltung: BUB)