Maßlos übertrieben – Münchhausengeschichten
Mit Tommy & Elisa ft. Baron Münchhausen
![Tommy ft. Baron Münchhausen. Foto: K. v. Urff/CJD Oberurff](http://www.cjd-update.de/wp-content/uploads/2015/04/Tommy.jpg)
Flunkern, lügen, angeben, übertreiben – das sind natürlich eigentlich keine sprachlichen Fähigkeiten, die im Deutschunterricht trainiert werden sollten. Aber wie schon beim alten Baron Münchhausen, der seine Reiseerlebnisse mit reichlich Phantasie ausschmückte, ging es nur darum, die Zuhörer aus seinem Bekanntenkreis zu unterhalten. Dass einer seiner Gäste seine Geschichten aufschrieb und anonym veröffentlichte, gefiel Münchhausen gar nicht – so jedenfalls die Darstellung in einer TV-Doku. Wie auch immer, die Schüler aus der 6d fanden es nicht nur witzig, Münchhausengeschichten zu lesen, sondern auch selbst welche zu schreiben. Hier sind schon mal zwei von Tommy und Elisa.
Münchhausen im Dschungel
Von Tommy
In einem Dschungel mitten in der Nacht im Sommer hörte ich ein lautes Rascheln, das mich aus dem Schlaf riss. Sofort nahm ich meine Fackel, um nachzusehen, doch es war niemand in Sicht. Dann legte ich mich wieder unter meinen Baum, um weiter zu schlafen. Ich war schon fast wieder eingeschlafen, aber es fing wieder an zu rascheln. Daraufhin sah ich einen gigantischen Schatten, der immer näher kam und immer bedrohlicher wirkte. Was war das für ein Tier? Es hatte große Hörner, riesige Klauen und ein außergewöhnlich zerrissenes Fell.
Doch ich dachte nicht daran und rannte, so schnell ich nur konnte – in Richtung irgendwo. Als ich so erschöpft war, dass meine Augen verschwommen waren, sah ich keinen Meter mehr, fiel mindestens 30 Meter von einer Klippe und wurde bewusstlos. Nach ein paar Stunden wachte ich erschrocken wieder auf und merkte, dass ich zum Glück kopfüber an einer Wurzel hing. Schnell schaute ich mich nach diesem Tier um . Doch weit und breit kein Monster zu sehen. Plötzlich ertönte sein schweres Atmen über mir und ich wusste einen Augenblick nicht, was zu tun war. Das Tier musste mich gewittert haben, obwohl ich doch schnell wie der Blitz weggerannt war! Ich bin mir sicher, dass es nur meiner Spur gefolgt war.
Allerdings hatte ich gerade andere Probleme. Ihr wisst ja, ich baumelte an einer Wurzel! Ich grübelte eine Weile, doch dann fiel mir ein, dass ich ja ein langes Seil auf dem Rücken trug. Schnell nahm ich es, band es zu einem Lasso und schwang es bis nach oben zu dem Baum an dessen Wurzel ich hing. Ich beeilte mich mit dem Raufziehen, da das Monster wusste, dass ich hier war. Oben angekommen nahm ich das Seil wieder, band es um seine Beine und rannte um das Tier herum. Dabei musste ich immer wieder seinen starken Schlägen ausweichen, aber nach ein paar Ehrenrunden wurde dem Biest schwindelig, es hatte keinen Halt mehr und fiel die Klippe herunter. Das kommt davon, wenn man sich mit mir, dem Baron Müchhausen, anlegt!
Münchhausen und das versunkene Schiff
Von Elisa
![Elisa ft. Baron Münchhausen.Foto: K. v. Urff/CJD Oberurff](http://www.cjd-update.de/wp-content/uploads/2015/04/ElisaM-300x280.jpg)
Foto: K. v. Urff/CJD Oberurff
Letzten Sommer fuhr ich nach Argentinien. Es war so warm, dass man ein Hündchen in der Sonne brutzeln konnte. Deshalb fuhr ich an den Strand, um mich im Wasser abzukühlen. Ich wollte gerade aus dem Wasser rausgehen, da packte mich ein Ungeheuer und zog mich auf den Meeresgrund. Ich war ungefähr 263456243745247254 Meter unter der Wasseroberfläche. Als ich mich endlich losreißen konnte, sah ich ein versunkenes Schiff und schwamm schnell hin, um es zu erforschen und mich vor dem Ungeheuer zu verstecken. Als ich am Schiffsrumpf war, sah ich Tackatuckaner. Ich wunderte mich, warum sie noch lebten. Sie erklärten mir, dass sie sich Essen von den Fischen und Wasser aus dem Meer holten. Außerdem hatten sie Luftbläschen, um Sauerstoff zu kriegen.
Ich musste sie retten, beschloss ich. Deshalb wollte ich ein paar Taucheranzüge zu suchen. Auf dem Weg sah ich mir das Schiff von innen an und ich muss sagen: Es war sehr sehr sehr kaputt. Als ich die Taucheranzüge gefunden hatte, bemerkte ich, dass ein riesiger Hai auf ihnen lag. So groß wie 28 Pottwale. Um ihn wegzulocken, nahm ich ein paar tote Fische und lockte ihn damit weg. Ich schnappte mir schnell die Anzüge und schwamm so schnell, wie ich nur konnte, zurück zu den Tackatuckanern. In einer Sekunde zogen wir uns die Anzüge an. Als wir losschwimmen wollten, schoss plötzlich der Hai auf uns zu und verfolgte uns – bis ich eine Idee hatte. Wir teilten uns auf, die anderen lenkten ihn ab, ich packte seine Schwanzflosse und schoss ihn wie einen Torpedo, so fest es ging, ganz weit weg. Als wir uns wieder trafen, schwammen wir weiter und schafften es zum Glück auch. Am Steg feierten wir fröhlich mit Fisch und frischem Wasser.
(Gestaltung: BUB)
Kommentare