MIT KURZVIDEO ZUR BESCHMIERPARTY

Internetcafe: AG-Mitarbeiter dürfen Tisch und Wände beschmieren. Foto: BUB

Die zwölf Mitarbeiter von Onlineredaktion/WEBLOG AG waren noch gar nicht geboren, als der Verfasser 2005 an diesem Ort das damals bei Schülern begehrte Internetcafe neben der Turnhalle einmal pro Woche mit seiner neuen AG in Beschlag nahm. Letzten Donnerstag war „das letzte Mal“. Die Fünft- bis Siebtklässler bauten erst alles ab und genossen dann betreutes „Beschmieren von Tisch und Wänden“.

Internetcafe: Vorfreude auf dessen „Wiederauferstehung“

Lust am Vandalismus könnte man es nennen, bei negativer Sichtweise. Ausbruch von spontaner Kreativität, sieht man es positiv. Und man kann es nur positiv sehen. Nach einer Art Besinnung, dass hier und jetzt etwas echt Großartiges zu Ende geht – seit 2005 haben sich hier Heerscharen von Junior-Onlineredakteuren darum bemüht, den ewigen Hype um immer neuer Endgeräte für das kreative Schaffen von INHALTEN zu nutzen – fassten alle beherzt mit an und nahmen die inzwischen betagte Computertechnik auseinander. Nun steht dem Abriss der Turnhalle und damit auch des Internetcafes nichts mehr im Wege. Fortan wird die AG sich in einem P-Raum treffen und auf iPads arbeiten.

Ende vom Internetcafe ist auch dessen baldiger Neubeginn. Video: BUB/CJD Oberurff

Doch warum erfreute sich schon 2005 das kleine Nebengelass solcher Beliebtheit? Damals war Oberurff eine Art „Tal der Tränen“ – fast kein Handyempfang und dann gab es im Internetcafe einen Telefonanschluss, der einen WLAN-Router versorgte und im näheren Umkreis freien Internetzugang ermöglichte. Die SSID war sichtbar und irgendein Lehrer verriet doch immer das Passwort. Gelegentlich müssen sich damals in der Abenddämmerung wüste Szenen dort abgespielt haben. Schließlich gabe es sogar Einbruchversuche, was zur Vergitterung von Fenstern und Tür führte. Schon sehr gespannt sind alle Junior-Onlinerdakteure auf die „Wiederauferstehung“ des Internetcafes in Gestalt eines zweiten Computerraums, denn davon war in den Sphären der Schulleitung zu hören. ANDREAS BUBROWSKI