Noa Schnücker und Efe Atalay Seker berichten über die Wildnisnacht der Klasse 7b, die die Klasse gemeinsam mit Klassenlehrer Jörg Bruns zum Ende des vergangenen Schuljahres erlebt hat.

Am 3. Juli 2024 versammelten wir uns um 8:50 Uhr vor dem Schloss, um von dort aus gemeinsam zum Nationalparkzentrum am Edersee zu fahren. Die Aufregung und Vorfreude waren groß. Gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg, wobei die Fahrt selbst recht unspektakulär verlief. Um 9:40 Uhr kamen wir schließlich an und konnten kaum fassen, dass wir im Nationalpark Edersee im Biosphärenreservat übernachten würden. Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir von den Rangern Sven und Renée begrüßt, die uns direkt aufforderten, unsere Rucksäcke neu zu packen. Einige von uns hatten zu kleine Rucksäcke oder den falschen Schlafsack für die kommende Nacht dabei und auch ein Haufen Lebensmittel und andere Utensilien mussten mitgenommen werden.

Über Stock und Stein zum Ziel

Nachdem wir alles umgepackt und uns fertig gemacht hatten, machte Renée um 11:30 Uhr noch ein letztes Gruppenfoto, bevor wir uns auf den Weg in den Wald machten. Schon nach kurzer Zeit legten wir eine Frühstückspause ein. Die Stimmung war gemischt: Während einige froh waren, Pausen zu haben, beschwerten sich andere über die häufigen Unterbrechungen. Unterwegs begegneten wir einigen Herausforderungen, wie einem umgestürzten Baum, den wir mithilfe eines Seils überqueren mussten. Der Weg führte uns gefährlich nah an einer Klippe entlang, was die Anstrengung weiter erhöhte. Es ging also im wahrsten Sinne des Wortes „über Stock und Stein“.

Gegen 15 Uhr erreichten wir unseren Biwakplatz. Als alle angekommen und sich ein paar Minuten ausgeruht hatten, half jeder mit das große Hauptzelt – das eigentlich nur eine große Plane war, die zwischen zwei Bäumen gezurrtes Seil gespannt wurde – aufzubauen, während andere ihre eigenen Schlafplätze errichteten. So entstanden drei Lager: das Hauptzelt, ein Zelt für Gabriel, Noah, Efe, Iljas und Luca sowie ein weiteres Lager für Melina, Clara und Noah.

Am Abend spielten wir gemeinsam ein Spiel, bevor wir uns zum Abendessen versammelten. Während wir aßen, sprachen wir über Horrorfilme, bis plötzlich eine unbekannte Person auftauchte, die wir „Thomas“ tauften. Ranger Sven und Herr Bruns gingen zu ihm, um die Situation zu klären. Später erklärte uns Herr Bruns scherzhaft, dass der Fremde nur die Zecken für uns weggegessen habe. Nach dem Abendessen hatten wir etwas Freizeit, in der einige ihr Lager verfeinerten oder sich ausruhten.

Um 20 Uhr rief uns Sven zu einer Nachtwanderung zusammen. Wir sollten dabei möglichst leise sein, was uns jedoch nicht wirklich gelang. Trotzdem konnten wir einige Fledermäuse beobachten. Später in der Nacht spielte Sven mit uns ein Spiel, wobei viele von uns vor lauter Müdigkeit keine Lust mehr hatten und stattdessen direkt ins Lager zurückkehrten. Überraschenderweise fanden wir den Weg ohne Taschenlampen.

Am nächsten Morgen, gegen 8:30 Uhr, frühstückten wir gemeinsam. Sven und René hatten für uns ein paar lustige Spiele vorbereitet, und wir lernten einiges über den Wald, besonders über die Buche. Um 10 Uhr begannen wir unser Lager abzubauen. Es regnete in Strömen, doch wir warteten unter unserer Plane, bis der Regen nachließ. Niemand hatte mehr Lust auf die Wanderung zurück und so machten wir nur wenige Pausen.

Gegen 13:30 Uhr kamen wir schließlich wieder in der Wildnisschule an. Nachdem wir unsere Rucksäcke ausgeräumt und die ausgeliehenen Sachen gereinigt und wieder abgegeben hatten, gab es noch eine Abschlussbesprechung. Der Ausflug war abenteuerlich und hat uns gezeigt, wie wenig man eigentlich braucht, um in der Natur zu überleben. Außerdem hat er unser soziales Miteinander gestärkt und uns neue Perspektiven eröffnet.

Am Ende war bei allen die Vorfreude auf das eigene Bett groß, aber die Erinnerungen an diese aufregenden Tage im Nationalpark werden uns noch lange begleiten.