Gruppenfoto in der Saline von Cervia

Im Sommer 2024 fuhr die Jahrgangsstufe 12 mit den Tutoren Frau Meckbach, Herrn Heimbucher, Frau Kunz und Frau von Urff auf Studienfahrt in die Emilia-Romagna, Italien. Die Zeit im Bus verging zügig, obwohl die Autostrada aufgrund der in Italien startenden Tour de France voller Verkehr war und wir im Stau standen.

Rimini

Die Unterbringung erfolgte in Rimini, einer Stadt an der Adriaküste, die heute Zentrum des Badetourismus ist, jedoch auch historisch viel zu bieten hat. Eine der Sehenswürdigkeiten Riminis ist der Augustusbogen, der 27 v. Chr. zu Ehren von Kaiser Augustus errichtet wurde. Der Bogen symbolisiert Frieden, politische Stabilität und markiert außerdem den Endpunkt der Via Flaminia, einer bedeutenden Straße, die Rom mit der Adriaküste verband. Am anderen Ende der Altstadt befindet sich die Tiberiusbrücke, eine eindrucksvolle Brücke aus dem 1. Jahrhundert, die den Fluss Marecchia überspannt und das historische Zentrum von Rimini mit dem modernen Teil der Stadt verbindet. Die Altstadt liegt ca. zwei Kilometer von Bellariva, dem Viertel in unmittelbarer Nähe zum Meer, in dem wir uns aufhielten, entfernt.

Ravenna

Am zweiten Tag unserer Italien-Fahrt besuchten wir die Basilika Sant’Apollinare in Classe, die dem heiligen Apollinaris geweiht wurde. Berühmt ist sie vor allem für ihre schönen Wandmosaike, die vom byzantinischen Einfluss in Ravenna zeugen.

San Marino

Wir unternahmen am vierten Tag unserer Reise einen Ausflug zu den eindrucksvollen Grotten von Onferno. Die Führung ging entlang eines unterirdischen Flusslaufs, welcher die gipshaltigen Felsen aushöhlte und nun ein Zuhause für die größte und wichtigste Fledermauskolonie der Region schafft. Wir fuhren weiter in den Zwergstaat San Marino, der von Italien ganz umschlossen wird. 

Vor Ort hörten wir die Geschichte hinter der ältesten und kleinsten Republik dieser Welt: Der dalmatische Steinmetz Marino floh vor schwerer Arbeit an den damals zerstörten Mauern Riminis auf den Berg Titan, wo er einen Schutzort zur Ausübung seines religiösen Glaubens suchte. Er war nämlich Christ. Nachdem er sich über Papst und Kaiser gestellt und deren Wut auf sich gezogen hatte, wurde er Begründer seiner eigenen Republik, die bis heute besteht. Eine Sehenswürdigkeit San Marinos ist der Hexenpass, ein idyllischer Weg auf dem Monte Titano und mittlerweile Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Des Weiteren ist die militärische Verteidigungsanlage San Marinos das Aushängeschild der Stadt. Dazu gehören u. a. drei mittelalterliche Türme, die miteinander verbunden sind.

Modena / Bologna

Am fünften Tag fuhren wir mit dem Bus in die Umgebung der Großstadt Modena. Hier teilten wir uns auf, sodass einige von uns das Ferrari-Museum besichtigten, das nicht nur Automodelle ausstellt, sondern auch auf die Geschichte und Entstehung der Marke „Ferrari“ eingeht, ein anderer Teil an einem Gelato-Workshop teilnahm, sprich Sorbet herstellte, und wiederum andere eine Parmesan-Käserei besuchten. Gegen Nachmittag erkundeten wir dann das nahe gelegene Bologna. Im „Herzen“ dieser Stadt befindet sich die Piazza Maggiore, ein belebter Platz, der von bedeutenden, mittelalterlichen Gebäuden umgeben ist und zum Verweilen einlädt.

Cervia

Unser letzter Programmpunkt war die Saline in Cervia, einer Kleinstadt nicht weit von Rimini entfernt. Die Salzpfanne von Cervia ist die kleinste und nördlichste Italiens und erstreckt sich über einen 827 ha großen Naturpark. Der Park ist Teil des Po-Deltas und außerdem ein natürliches Brut- und Nistreservat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, z. B. den Flamingo oder die sogenannte Salicornia, ein Kraut, welches in der Lage ist, Salz zu speichern. Eine weitere Besonderheit dieser Saline ist das Salz, welches aus geografischen, historischen, klimatischen sowie chemischen Gründen süß schmeckt.

Insgesamt verbrachten wir eine Woche in der Emilia-Romagna. Wir gewannen viele neue Einblicke, bpsw. in die traditionelle Herstellung des weltberühmten Parmesans oder des Gelatos und erkannten auch die ökonomische Bedeutung dieser Region für ganz Italien aufgrund der vielen global agierenden Unternehmen, die hier ihren Sitz haben.

Text und Bilder: Arved Buck/CJD Oberurff