MC FITTI is back – mit gläsernem Paradies

Serie: ABGEHÖRT – Neues aus der Welt des Pop (inklusive Video)

Er karikiert Gangster-Rapper wie Bushido oder Kay One auf seine eigene Art. Zigarre, Roulettetisch, leicht bekleidete Ladies, Rottweiler und Sporttaschen voller Geld. Gangsterrap? Nicht doch! Negativ bei MC FITTI, denn bei Paradies aus Glas geht es nicht ums Drogen-, sondern Pfandflaschenbusiness. „Der Pfandautomat wird zum Geldautomat“ – Funrap oder Gesellschafts­kritik? Das Pfandsystem in Deutschland ist für einige gesellschaftliche Schichten seit Jahren Teil der Lebensfinanzierung geworden.

Menschen, die Mülleimer nach Pfandflaschen durchsuchen, gehören zum Alltagsbild deutscher Städte. Er macht übelst Cash, einfach so im Park! – Jedoch darf die spaßige Lyrik nicht von der Ernsthaftigkeit der systemimmanenten Probleme der deutschen Pfandflasche ablenken.

Die Gier nach Pfandflaschen ist selbst unter Lehrkräften vorhanden. Nach dem Motto: Und wir sind raus auf dem Getto, Babe!? Drei herrenlose Pfandflaschen vor der Cafeteria. Für MC FITTI wäre das: Geil, geilon, geilon. Übelst Geilon. Was Fitti macht, ist Zeitgeist gegen den Mainstream, also Zeitgeist gegen den Zeitgeist. Er spricht Dinge in seiner eigenen Art an. Oder ist am Ende doch alles nur sinnfreier Spaß? Egal. Wenn ihr die nächste Pfland­flasche aufhebt, heißt es ab jetzt: Cash wird dir geschenkt, Bro! Ein Paradies aus Glas halt. (MK)

Linksunten: mcfitti.de