Qwanteln statt Googeln? Qwant – die etwas andere Suchmaschine
Von Nico Ludwiczak (6a/WEBLOG AG), Andreas Bubrowski
Wer bei Amazon daheim am PC einen Kochtopf sucht kann damit rechnen, dass drei Wochen später im Urlaub auf Malta, wenn er seine Mails im Webmailer seines Providers checken will, eine Kochtopfempfehlung aufblinkt – von genau dem Topf, bei dessen Abbildung er drei Wochen zuvor am längsten verweilte. Google – oder auch Bing oder Yahoo – weiß und merkt sich alles, verknüpft es neu, um daraus Nutzerprofile zu generieren, die meistbietend verkauft werden. Wem so viel Allmacht ohne jede öffentliche Kontrolle unheimlich wird, könnte die Suchmaschine wechseln. Etwa zu QWANT einer IT-Innovation aus Frankreich. QWANT ist eine qualifizierte Suchmaschine wie Google oder Bing – nur merkt sie sich nicht die Spuren ihrer Nutzer im Netz. Es lohnt sich also darüber nachzudenken, zukünftig statt zu Googeln besser zu QWANTELN?
Qwant – spurenlose Suche im Netz
Qwant kommt bunter daher als Big Brother Google. Doch anders als Google verspricht der Betreiber der Suchmaschine, das gleichnamige französiche Unternehmen, hoch und heilig seine Nutzer weder gezielt um ihre persönlichen Daten zu erleichtern noch diese Daten aufzubereiten und zu verkaufen. Den gegenwärtigen Jahresumsatz von rund fünf Millionen Euro erwirtschaftet Qwant daher nach eigenen Angaben nicht aus Werbeeinnahmen, sondern etwa aus E-Commerce-Erlösen. Ebenfalls anders als bei Google: die Startseite ist voll gepackt mit Informationsangeboten. Im unteren Teil des Browsers finden sich zum Beispiel aktuelle Trends. Qwant wirkt auf den ersten Blick wie eine ganz normale Suchmaschine: Ist sie aber nicht. Bei genauer Betrachtung erinnert sie eher an so etwas wie eine Bücherei, in der man stöbern kann.
Es gibt auf der Startseite vier Suchkategorien: Suchen, Medien, Personen und Notizbücher. Außerdem kann man sich mit seinem Qwant-Konto und noch zusätzlich mit seinem Fb- oder Twitter-Account anmelden. Wobei letzteres eigentlich ein Widerspruch ist, denn wer sich via Fb oder Twitter irgendwo anmeldet, kann sich die Mühe einer anonymisierten Websuche eigentlich sparen, da vor allem Fb den Browser-Cache nach allen Regeln der Recherchekunst durchsucht und dann genau das findet, was der Sucher zuvor meint verstecken zu müssen. Wenn man einen Suchbegriff eingibt wie zum Beispiel „CJD-Update“, werden die Suchergebnisse in vier Spalten gegeliedert: Netz, Nachrichten, Sozial, Einkaufen. Darüber als Slightshow gibt es Medienelemente, Fotos und Videos, zum Suchbegriff. Wenn man alle sehen möchte, kann man auf „weitere Medien“ klicken.
Da im CJD Oberurff Medienkompetenz verstärkt großgeschrieben wird, dürfte die Frage der Anonymität und Sicherheit etwa bei Internet-Recherchen spätestens seit den Offenbarungen von Edward Snowden alle Lehrer fachübergreifend motiviert haben, ihre Schüler zu sensibilisieren, sich im Netz weitgehend spurenlos zu bewegen. Mit Qwant gibt es jetzt eine Suchmaschine dazu.
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